Page 542 - fischer Hauptkatalog Befestigungstechnik
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Risse in Betonbauteilen
Risse können überall im Beton und zu jeder Zeit entstehen.
Begünstigende Faktoren dafür sind Belastungen wie Eigengewicht,
Verkehrs- oder Windlasten, Schwinden und Kriechen des Betons
oder äußere Einflüsse wie Erdbeben oder Erschütterungen, die Spannungen
bzw. Verformungen und damit Rissbildung zur Folge haben.
Beispiel:
Bei einer Brücke als Einfeldträger erzeugt eine Durchbiegung
im oberen Querschnittsbereich durch Drucklast eine Stau-
chung bzw. eine Druckzone, während im unteren Querschnitts-
bereich Zuglasten zu einer Dehnung und damit zur Bildung
einer Zugzone führen.
Zugzone Zugzone
Risse in Druck-
Zugzone zone Beton ist nicht in der Lage Zuglasten aufzunehmen. Stahleinlagen,
Zugzone die sogenannte Bewehrung, übernehmen diese Aufgabe. Wäh-
rend sich die Bewehrungsstäbe unbeschadet dehnen, reißt der
Beton. Es bilden sich unzählige, mit bloßem Auge kaum sichtbare
Risse. Man spricht dann von der gerissenen Zugzone.
Risstaugliche Dübel
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Bei Verankerungen in Beton ist fast immer davon auszugehen, Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich für Planer und Hand-
dass Risse im Verankerungsbereich vorhanden sind, welche werker grundsätzlich risstaugliche Dübel einzusetzen. Dübel
die Tragfähigkeit der Dübel beeinflussen. mit der Zulassung nach ETAG 001 für gerissenen Beton haben
Basiswissen
ihre Eignung in Rissen nachgewiesen und dürfen daher ohne
Einschränkung in der Zug- und Druckzone des Betons verwendet
werden.
Hinterschnittanker FZA Bolzenanker FAZ II Verbundanker mit Konus Langschaftdübel SXS
Aus Sicherheitsgründen grundsätzlich risstaugliche Dübelsysteme
wie z. B. FAZ II, FH II, FHB II, FIS SB, SXS, FIS EM oder FIS V einsetzen.
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