Page 544 - fischer Hauptkatalog Befestigungstechnik
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Brandschutz in der Befestigungstechnik
Der Befestigungstechnik kommt im Brandschutz eine entscheidende Bedeutung zu,
etwa die Funktionstauglichkeit und Standfestigkeit von Geländern, Leitungssystemen,
Brandschutztüren oder Deckenelementen zu sichern.
Die Bemessung der Dübel im Brandfall erfolgt nach
der Technischen Regel EOTA TR020 oder nach
Brandschutzgutachten.
Die Kennzeichnung und Klassifikation von Ankern und Dübeln
erfolgt allgemein zweistufig:
1 Brandverhalten (z. B. nicht brennbar)
2 Feuerwiderstandsdauer (z. B. R90)
Hierzu sind die gesetzlichen Regelungen gemäß Schlussentwurf
des Delegated Acts „Brandverhalten“ zu beachten.
EOTA TR020 ermöglicht nur Leistungsangaben für Dübel, die Vor der Brandprüfung
eine ETA für gerissenen Beton haben! Inzwischen dient ein
neues Beurteilungspapier des Deutschen Instituts für Bautechnik
(DIBt) zur Bestimmung der charakteristischen Lastwerte und der
entsprechenden Feuerwiderstandsdauer.
Der Teilsicherheitsbeiwert auf der Einwirkungsseite wird für den
Brandfall mit γ = 1,0 angesetzt.
M
Die obigen Informationen sowie Werte in den Dübelzulassun- 16
gen, beziehen sich jeweils auf die ungeschützte und somit direkt
beflammten Anschlüsse mit Dübeln.
Alternativ können Dübel auch durch Brandschutzplatten abge-
schottet und somit vor direkter Beflammung geschützt werden.
Für die Befestigung von Fassadensystemen kann angenommen Während der Brandprüfung Basiswissen
werden, dass die Tragfähigkeit des bestimmten Kunststoffschraub-
dübels in Beton mit einem Außendurchmesser von 10 mm und
einer Metallschraube mit einem Durchmesser von 7 mm und
einer Verankerungstiefe von h >= 50 mm und einer Kunststoff-
ef
hülse aus Polyamid PA6 einen ausreichenden Feuerwiderstand
von mindestens 90 Minuten (R90) besitzt, wenn die zulässige
Last (keine dauernde zentrische Zuglast) ≤ 0,8 kN ist. Feuer-
schutztüren werden im System geprüft, ebenso die Befestigung
von Brandschutzplatten.
Nach der Brandprüfung
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