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KLEB- UND DICHTSTOFFE » WISSENSWERT      4




       DICHTSTOFFE



       DICHTSTOFFE
       Mit der DIN 52460 werden die Begriffe für die Fugen und Glas abdichtungen   Bewegungsausgleichende Dichtstoffe dürfen nicht ganzflächig überstrichen
         definiert. Dichtstoffe sind plastische und/oder elastische Massen auf Basis     werden, da die Beschichtung geringer dehnbar als der Dichtstoff ist. Die Folge
         bestimmter Polymere. Sie werden zum Abdichten von Fugen, Nähten, Flächen    wäre eine Haarrissbildung in der Beschichtung sowie Kerbrissbildung mit nach­
       und Durch brüchen verwendet. Bei Erfüllung dieser Aufgaben stellen die Dicht­  folgenden Fugenschäden.
       stoffe eine „Brücke” zwischen den Oberflächen der Werkstücke aus gleichen oder
       unterschiedlichen Materialien her. Der Funktionsmechanismus wird wesentlich   ACRYL-DICHTSTOFFE
       von  folgenden Faktoren beeinflusst:                Polyacrylat­Dichtstoffe werden als wasserhaltige  1­komponentige Produkte
       •    Durch Oberflächenhaftung des Dichtstoffes zum Werkstück (Adhäsion)  ( Dispersion) geliefert. Die Härtung erfolgt durch Verdunsten des Wassers, die
       •    Durch Festigkeit innerhalb des Dichtstoffes (Kohäsion)  Hautbildung nach 15 bis 30 Minuten. Je nach Einstellung härten diese Systeme
       Dichtungen lassen sich in die Klassen der statischen oder dynamischen Dichtun­  bei der Anwendung zu plastoelastischen Dichtungsmassen. Die maximal zulässige
       gen einordnen, je nachdem, ob die abgedichteten Werkstücke sich relativ zueinan­  Dauerbewegung liegt bei 10 %. Solange der Dichtstoff noch keine Haut gebildet
       der bewegen oder nicht. Eine drehbare Welle in einem Gehäuse ist ein Beispiel für   hat, ist die Fuge vor dem Auswaschen zu schützen.
       ein typisches dynamisches System. Bei einem statischen System ist der Werkstoff,
       z. B. eine Flächendichtung, die sich zwischen zwei montierten Flanschen befindet,   Acryl-Dichtstoffe sind anstrichverträglich.
       eine zuverlässige Lösung.
                                                           POLYURETHAN-DICHTSTOFFE
       SILIKON-DICHTSTOFFE                                 Polyurethan­Dichtstoffe sind einkomponentige, lösungsmittelfreie Dichtstoffe
       Silikon­Dichtstoffe werden standardmäßig als 1­Komponenten­Produkte  geliefert   auf Basis von feuchtigkeitsvernetzenden Polyure thanen. Sie härten durch Auf­
       und vernetzen durch Aufnahme von Luftfeuch tigkeit zu einer elastischen   nahme von Luftfeuchtigkeit zu einer elastischen Dichtungsmasse aus. Je nach
       Masse. Die Hautbildung tritt bereits nach wenigen Minuten bis zu einer halben   Einstellung sind diese Massen weich­ bis hartelastisch. Die maximal zulässige
       Stunde ein, die Aus  härtegeschwindigkeit beträgt je nach Fugenquerschnitt,     Dauer bewegung liegt bei 10 bis 25 %.
       Luftfeuchtigkeit und Temperatur 1–2 mm/Tag. Silikone zeichnen sich durch ihre
         UV­Beständigkeit, Medienbeständigkeit und hohe Temperaturbeständigkeit,    Polyurethan-Dichtstoffe sind anstrichverträglich.
       je nach Einstellung von –40 bis +250 °C aus. Die max. zulässige Dauerbewegung
       beträgt 25 %.
       Die physi kalischen und chemischen Eigenschaften können durch unterschied­
       liche Rohstoffbasen und Rezeptmodifizierung, z. B. speziell für den Sanitär­ oder
       Lebens mittel bereich, eingestellt werden.          ABDICHTUNGSBEISPIELE:


        Silikone sind nicht anstrichverträglich.  Erläuterung der Begriffe
          Anstrichverträglichkeit und Überstreichbarkeit, da es hier
        oft zu  Fehlinterpretationen in der Praxis kommt:


       Anstrichverträglichkeit
       Es gibt keine  schädigende Wechselwirkung zwischen dem Dichtstoff,   Abdichtung von Nähten  Abdichtung/Füllung von Durchbrüchen
       dem Anstrich und angrenzenden  Baustoffen. Das Anstrichmittel
       auf dem Dichtstoff muss im Randbereich der Fuge 1 mm begrenzt
       werden.

       Überstreichbarkeit
       Der Dichtstoff kann ganzflächig überdeckend mit einem
       oder mehreren Anstrichen beschichtet werden, ohne dass
       sich  schädigende  Wechselwirkungen ergeben. Das System
         Dichtstoff/Beschichtung muss folgende Forderungen erfüllen:
       •   Mängelfreie Beschichtung der Dichtstoffoberfläche
       •    Einwandfreie Durchtrocknung der Beschichtung     Flächenabdichtung      Abdichtung von Fugen oder Überlappungen
       •    Keine Farbänderungen der Beschichtung
       •    Haftung der Beschichtung auf dem Dichtstoff
       •    Dehnfähigkeit ohne Rissbildung in der Beschichtung
                                                                                                                     Kleb- und Dichtstoffe
                                                                                           Dichtmasse
                                                                                  Material 1        Material 2





                                                                                 Untergrund
                                                             Abdichtung von Fugen           Füllstoff, z.B. E-COLL Rundschnur  4

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