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KLEB- UND DICHTSTOFFE » WISSENSWERT 4

ZWEIKOMPONENTEN­ UND ANAEROBE KLEBSTOFFE

ZWEIKOMPONENTENKLEBER ANAEROBE KLEBSTOFFE
Zweikomponentenklebstoff / 2K­Kleber, etc. sind Klebstoffe, die vor Gebrauch Schraubensicherung
aus zwei Substanzen zusammengemischt werden, und die dann unverzüglich Moderne Schraubensicherungen, z. B. durch Verkleben, haben herkömmliche
zur Anwendung gebracht werden müssen. Sie sind klebstärker als Methoden der Schraubensicherung wie z. B. Federringe, Unterlegscheiben,
einkomponentige Klebstoffe. Splinte etc. weitestgehend abgelöst und an enormer Bedeutung gewonnen.
Des Weiteren kann auf die Benutzung von Spezialschrauben verzichtet werden
Methylmethacrylat-Klebstoff und statt dessen können normale Schaft­Schrauben verwendet werden, die
Methylmethacrylat­Klebstoffe sind zwei­komponentige Reaktions klebstoffe, wesentlich preiswerter sind. Es werden höchste Ansprüche an die Belastbarkeit
bei denen das eingesetzte Monomer Methylmethacrylat – der Methylester der einer Schraubensicherung erfüllt. Der Klebstoff härtet unter Luftabschluss und
Methacrylsäure – durch radikalische Kettenreaktion polymerisiert wird. gleichzeitigem Metallkontakt aus.

Zum Start der Polymerisationsreaktion wird ein reaktives Radikal benötigt, das Verarbeiten, Dosieren, Auftragen
meist aus einem Peroxid entsteht, wenn man diesem einen Beschleuniger zu­ Damit eine Gewährleistung der Qualität und hohe Belastbarkeit der Verklebung
setzt. Das heißt, letztlich benötigt man nur für das Starten der Radikal reaktion gegeben ist, müssen die Klebeflächen vorbehandelt werden. Um eine optimale
das 2K­System, bei dem Peroxid und Beschleuniger zusammenkommen und die Verklebung zu erreichen, müssen die Oberflächen vor Verarbeitung staub­, fett­
Startradikale bilden. Man kann daher sowohl das Peroxid im Methylmethacrylat­ und ölfrei sein. Hierzu kann beispielsweise der E­COLL Universal­ Kaltreiniger
Monomer als eine Komponente als auch den Beschleuniger gelöst im Basis­Mono­ verwendet werden. Nach der Oberflächenreinigung genügt das einseitige
mer als zweite Komponente in den Handel bringen. Durch Mischen beider Kompo­ Auftragen des Klebstoffes. Wichtig ist hierbei, dass mehrere Gewindegänge
nenten wird die Radikalkettenreaktion initiiert und der Klebstoff härtet durch. ringförmig benetzt werden, damit sich beim Eindrehen der Schraube der Klebstoff
gleich mäßig über die Gewinde gänge verteilen kann. Schraubensicherungen
Eine andere Variante bringt das gesamte Monomer und den Beschleuniger in können bei Innen­ und Außengewinden von Schraubverbindungen aufgetragen
eine Komponente und verwendet als zweite Komponente nur noch das werden. Soll ein größeres Gewinde verklebt werden, empfiehlt sich zur Sicherheit
Peroxid (zur einfacheren Verarbeitung häufig mit einem Lösemittel verdünnt). ein beidseitiges Auftragen des Klebstoffes.
Hierdurch kann das vorangehende Mischen der beiden Komponenten – und die
damit verbundene Topfzeit – entfallen, wenn auf das eine Fügeteil die Haupt­ Bei Sacklochgewinden dagegen sollte der Klebstoff am unteren Ende der Gewin­
komponente und auf das andere Fügeteil das Peroxid aufgetragen wird. Durch debohrung appliziert werden, da durch das Einschrauben die Luft im Sackloch ver­
Zusammenfügen der Flächen kommen die beiden Komponenten in Kontakt und drängt wird und der Klebstoff sich somit in den Gewindegängen verteilen kann.
die Radikalreaktion startet.
Schraubensicherungen lösen und wieder verwenden
Mittelfeste Schraubensicherungen können mit üblichen Werkzeugen wieder
gelöst werden, ohne dass die Schrauben Schaden nehmen. Hochfeste Schrauben­
sicherungen können nur demontiert werden, wenn sie auf ca. 300 °C erhitzt
werden. Ausgehärtete Klebstoffreste können danach mechanisch oder mit
E­COLL Kleb­ und Dichtstoffentferner gelöst werden.
Allgemeine Hinweise
Die Belastbarkeit einer Verklebung hängt u. a. von der Größe der Klebefläche,
aber vor allem von der Art der Beanspruchung ab. Halten Sie die zu verklebenden
Teile aneinander und bewegen Sie diese so, wie sie später beansprucht werden.
Dadurch erkennen Sie, welche Kräfte in welcher Richtung wirken.

DIE RICHTIGE BENETZUNG

Durchgangsgewinde Kernlochgewinde
Kleb- und Dichtstoffe

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