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       ERLÄUTERUNG HÄUFIG VORKOMMENDER BEGRIFFE DER
         OBERFLÄCHENTECHNIK



       Oberflächenschutz                                    Reduktion
       Dient verschiedenen Zwecken: Zunächst bieten Einölen und Ein fetten, Phospha-  Chemischer Vorgang des Sauerstoffentzuges. Der Sauerstoff wird dabei aus
       tieren, Schutzpapiere oder abziehbare Kunststofffolien einen vorübergehen-  einer Verbindung eliminiert, indem man ein Ion mit höherer Sauerstoffbindung
       den Schutz beim Transport, bei kurzzeitiger Lagerung und bei der Montage.   als neuen Partner zur Verfügung stellt. Das wichtigste Reduktionsmittel bei der
       Korro sionsschutz stellt einen Dauerschutz gegen Umwelteinflüsse oder gegen   Stahlherstellung ist Kohlenstoff. Bei der Desoxidation (Verfahren zur Entfernung
       ungünstige Betriebsbedingungen dar. Hier kann durch Plattieren, Beschichten,   von überschüssigem Sauerstoff) setzt man Aluminium, Silicium und Calcium als
       Auftragsschweißen etc. Abhilfe geschaffen werden.     Kationen ein. Reduktionsvorgänge spielen auch bei der Korrrosion bzw. beim
                                                             Korrosionsschutz eine bedeutende Rolle.
       Oberflächenveredelung
       Aufbringen von Schutzüberzügen auf Bleche. Sie dienen dem  Korrosionsschutz,   Trennmittel
       verbessern das Erscheinungsbild der Oberfläche und schützen sie vor Beschädi-  Trennmittel verhindern das Haften oder Festbrennen von z. B. Schweißperlen an
       gungen. Man erreicht dies durch Verzinken, Verzinnen, Aluminieren, Emaillieren   Schweißdüsen und Werkstoff oberflächen, sie können auch als Formtrennmittel in
       usw. Kunststoff beschichtungen erleichtern zusätzlich die Umformung.    der Umform- oder Gieß technik eingesetzt werden. Das dünne Einsprühen der Teile
       Kunststoffe werden in flüssiger Form durch Tauchen bzw. Sprühen aufgebracht,   ergibt einen hochwirksamen Trennfilm.
       pulverisierte Kunststoffe durch Flammspritzen oder Wirbelsintern. Stahlbänder
       werden konti nuierlich beschichtet durch Aufwalzen von Pasten (Plastisolen)    Verzinken
       sowie durch Aufkleben und Aufschmelzen von Folien. Vor dem Beschichten    Oberflächenveredelung von Stahl zum Schutz gegen Korrosion. Am  bekanntesten
       wird das Band mit einem Haft vermittler „Primer” grundiert. Gebräuchliche   unter den Feuerverzinkungsverfahren ist das Bandverzinken ( Sendzimirverfahren).
         Kunststoffe sind z. B. Polyvinylfluorid (PVF), Polyethylen (PE), Kunstharze u. a.  Die Schichtdicke kann auf beiden Seiten unterschiedlich sein. Sie wird durch
                                                           Schlitzdüsen bestimmt, die das überschüssige Zink mit Kaltluft  zurück drängen
       Passivierung                                        (Jet-Verfahren). Eine Stückverzinkung einzelner Teile ist im  Tauchverfahren mög-
       nennt man die Ausbildung einer sehr dünnen, porenfreien oxidischen Deckschicht,   lich. Bandstraßen ermöglichen das kontinuierliche elektrolytische oder galvanische
       die sich nur sehr langsam auflöst. In dieser Deckschicht ist die Korrosions-  Verzinken. Wie bei den Feuerverzinkungsverfahren ist die Ober flächenveredelung
       geschwindigkeit äußerst gering. Verantwortlich für die Deckschichtbildung sind   auch hier nach dem Entfetten, Beizen und vor dem Phosphatieren bzw. Chroma-
         chemische oder elektrochemische Vorgänge. Eine andere Art passiven Korrosions-  tieren eingeordnet. Die Zinkschicht ist matt und ca. 50–150 µm dick. Alternativ zu
       schutzes ist das Aufbringen von Oberflächenbeschichtungen, die das Korrosions-  den  löslichen Zinkanoden befördern unlösliche Anoden aus einer Bleilegierung die
       medium nicht zum korrosionsanfälligen Werkstoff vor dringen lassen.  Elektrolytflüssigkeit durch die Zellen. Der Vorteil der Geschwindigkeit liegt darin,
                                                           die Elektroden von Gasblasen freizuhalten. Das Spritzverzinken eignet sich für
       Phosphatieren                                         Fertigteile und Ausbesserungsarbeiten, aber auch für übergroße Stahlbauten, die
       Verfahren zur Vorbehandlung von Feinblechoberflächen vor dem  Lackieren.   auf der Montagestelle zu verzinken sind. Die Spritzpistole bläst die Schmelze eines
       Dadurch werden sowohl die Haftfestigkeit der Lackschicht als auch der   kontinuierlich zugeführten Zink drahtes auf die Oberfläche. Beim Flammspritzen
         Korro sionsschutz ver bessert. Die gebräuchlichsten Verfahren für Stahl sind    wird der Draht in einer Gasflamme  geschmolzen, beim Lichtbogenspritzen treffen
       die Zinkphosphatierung und die Alkaliphosphatierung. Stähle müssen keine   zwei Drähte im Lichtbogen  zusammen.
         besonderen Anforderungen erfüllen, um phosphatiert werden zu können.
                                                           Weißrost
       Primer                                              Weißer Belag, der sich auf Zinkoberflächen (verzinkte Teile) bildet, die in nasser
       Haftvermittler zwischen Stahl und einem Beschichtungswerkstoff, der direkt auf   und schlecht belüfteter Umgebung gelagert wurden. Der lockere Weißrost
       Stahl schlecht oder gar nicht haftet. Primer sind ausgezeichnete Schutzanstriche   bildet keinen Schutz – im Gegensatz zu den hell- und dunkelgrauen Schichten
       gegen Korrosion und Grundierungen für spätere Lacküberzüge.  (Zinpatina), die sich an der Atmosphäre oder unter kohlensäurehaltigem Wasser
                                                             ausbilden.

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