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Richtlinien und Gesetze
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California Proposition 65
(The Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986)
California Proposition 65 ist ein kalifornisches Gesetz zum Schutz von Trinkwasserquellen vor Kontanimation mit Chemikalien, die be-
kanntermaßen krebserregend und/oder mutagen/reproduktionstoxisch sind. Das Gesetz verbietet keine Stoffe, sondern legt Exposi-
tions-Grenzwerte für bestimmte Stoffe fest. Es wird verlangt, dass Individuen vor der Exposition gegenüber gelisteter Stoffe “klare
und angemessene” Warnhinweise erhalten. Eine Exposition kann durch den Verkauf/Kauf/Nutzung von Produkten, die Emission in die
Umwelt oder arbeitsplatzbezogene Expositionen auftreten.
Die Liste der krebserregenden und/oder reproduktionstoxischen Stoffe wird vom Office of Environmental Health Hazard Assessment
(OEHHA) geführt, jedes Jahr aktualisiert und verfügt aktuell über 900 Stoffe.
SJ/T 11364-2014 (China RoHS 2)
(Administrative Measures for the Restriction of the Use of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Products)
Die China RoHS 2 ist sehr nahe an die EU-RoHS angelehnt und kann am ehesten mit der EU-Richtlinie 2011/65/EU (RoHS 2) vergli-
chen werden. Nach China RoHS 2 sind Elektro- und Elektronikgeräte betroffen, die mehr als 0,1% (Masseprozent w/w) Blei, Quecksil-
ber, sechswertiges Chrom, PBB, PBDE oder mehr als 0,01% (Masseprozent w/w) Cadmium je homogenen Werkstoff enthalten. En-
tgegen der EU-RoHS gibt es nach der China RoHS 2 keine Ausnahmen, weshalb Produkte, die nach der EU-RoHS-konform sind, nicht
gleichzeitig auch “China-RoHS”-konform sind. Elektrische und elektronische Produkte, die in China auf den Markt kommen, müssen
mit einem Label versehen werden. Für Produkte, bei denen die entsprechenden Grenzwerte nicht überschritten werden, wird das
“e”-Label verwendet. Produkte, die Schadstoffe über den entsprechenden Grenzwerten enthalten, verwenden ein orangenes Label,
welches die Dauer ab Herstellungsdatum bestimmt, während das Produkt ohne Gefahr für den Nutzer oder die Umwelt verwendet
werden kann. Im Falle des orangenen Labels muss ebenfalls der Gehalt der zu deklarierenden Schadstoffe auf der Bauteilebene bzw.
bei Platzmangel im Benutzerhandbuch angegeben werden. Diese Angabe muss in Mandarin erfolgen.
Konfliktmineralien
(Dodd-Frank-Act)
Mit dem 15. Titel des Dodd-Frank Acts soll der Einsatz von “Konfliktmineralien” verhindert werden, mit deren Hilfe sich Rebellen im
Osten der Demokratischen Republik Kongo finanzieren. Zu den relevanten Rohstoffen gehören Zinn, Tantal, Wolfram und Gold aus
der Region der Großen Seen in Ostafrika, zu der neben der Demokratischen Republik Kongo auch Angola, Burundi, Ruanda, Sudan,
Tansania, Uganda und die Zentralafrikanische Republik Sambia gehören. Nach Section 1502 Dodd-Frank Act (Sec. 1502) müssen Un-
ternehmen, die nach dem US-amerikanischen Gesetz über den Handel mit Wertpapieren berichtspflichtig sind, jährlich offenlegen,
ob sogenannte „Konfliktmineralien“, die für die Herstellung oder Funktion ihrer Produkte notwendig sind, aus der DR Kongo oder
ihren Nachbarstaaten stammen. Somit sind alle Unternehmen davon betroffen, die sich entlang der Lieferkette von US-börsennotier-
ten Unternehmen befinden, sei es als direkter Zulieferer oder als Zwischenlieferant. Die Materialdatenkommunikation in der Liefer-
kette erfolgt über ein CMRT Template, das wir auf Anfrage gerne zusenden.
EU-Richtlinie EU 2006/122/EG (PFOS)
(Perfluoroctansulfonate)
Die Richtlinie der EU 2006/122/EG bezieht sich auf den Einsatz von Perfluoroctansulfonaten (PFOS). Überwiegend werden PFOS in der
Luft- und Raumfahrt, Halbleiter- und Elektroindustrie, sowie im fotografischen Gewerbe eingesetzt. Wenn die Emissionen in die
Umwelt und die Exposition am Arbeitsplatz auf ein Mindestmaß reduziert werden kann, so ist keine ernsthafte Gefahr für die Umwelt
und die menschliche Gesundheit zu erwarten. Besondere Aufmerksamkeit soll laut Richtlinie auf galvanische Prozesse, Oberflächen-
behandlung von Metallen und Kunststoffen, gelegt werden. Es gibt Hinweise und Erfahrungen, dass hier gesetzgeberische Maßnah-
men zu erwarten sind. Es wird erwartet, dass durch den Einsatz von besten verfügbaren Technologien die Emissionen entsprechend
reduziert werden. Eine weitere Empfehlung lautet, PFOS enthaltende Halbfertigprodukte und Erzeugnisse zu beschränken, denen PFOS
absichtlich beigefügt worden ist. Die Richtlinie soll nur für neue Produkte gelten und nicht für Erzeugnisse, die bereits auf dem Markt
sind. Da die Perfluoroctansäure (PFOA) und deren Salze ein ähnliches Risiko darstellen, sind eventuelle Erweiterungen der Richtlinie
auch auf diese Gruppe zu erwarten. Ein fertig galvanisiertes Produkt enthält keine messbaren Mengen an PFOS.
➜ Alle Produkte aus dem Katalog entsprechen dieser Richtlinie
TI/2019.10/DE
TI-261