Page 934 - WS Befestigungstechnik
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Eigenschaften:
zur Übersicht Metrische Muttern aus Stahl
Die DIN-Produkt- und Funktionsnormen für Muttern werden auf ISO-Normen umgestellt. In der Übergangszeit werden
demzufolge Normen für bisherige DIN- und für neue ISO-Mutternausführungen nebeneinander im Markt sein.
Informationen über Veränderungen, die die Umstellung auf internationale Normen mit sich bringt, siehe TI-7:
„Normenumstellung DIN → ISO“
Die Festigkeit von Muttern mit Regelgewinde wird in ISO 898-2 (EN 20898-2/DIN 267-4) und für Muttern mit Feingewinde in
ISO 898-6 angegeben. Die Tragfähigkeit einer Mutter wird über die Härte und die Mutternhöhe bestimmt und über die Prüfkraft definiert.
Bei bestimmten Mutternarten ist eine Kennzeichnung des Produktes mit der Festigkeitsklasse vorgeschrieben. Die Art der Kennzeichnung
sowie die Stelle, wo sie angebracht sein muss, wird u. a. in den Normen ISO 898-2, DIN 267-24 und DIN 267-13
vorgeschrieben.
Die Schlüsselnummer gibt eine direkte Zuordnung zu den Festigkeitsklassen von Schrauben an ( → Tabelle 3).
Muttern mit Nennhöhe ≥ 0,8 D
Die erste Zahl der Festigkeitsklasse der Schraube ergibt die Zuordnung zur Festigkeitsklasse der Mutter.
Für Muttern mit Nennhöhe ~0,8 D, das sind z. B. Muttern nach DIN 555 und DIN 934, ist die Kennzeichnung
eine Zahl, z. B. (8 = 1/100 der Prüfspannung in N/mm²). Die Markierung von 2 senkrechten Balken (| |) verweist
auf die geltenden Prüfkräfte nach DIN 267-4.
Für Muttern mit Nennhöhe ≥ 0,8 D, das sind z. B. Muttern nach ISO 4032 und ISO 8673, ist die Kennzeichnung
eine Zahl, z. B. (8 = 1/100 der Prüfspannung in N/mm²), ohne Markierung von 2 senkrechten Balken (| |). Hierfür
gelten die Prüfkräfte nach ISO 898-2.
Kennzeichnung: Sechskantmuttern dieser Gruppe sind ab einem Gewindedurchmesser ≥ M 5 mit dem Hersteller-
zeichen und der Festigkeitsklasse gemäß Tabelle 3 oder Tabelle 4 zu kennzeichnen.
Tabelle 3: Zuordnung der Mutternfestigkeitsklassen zu den Schraubenfestigkeitsklassen
Festigkeitsklasse der Zugehörige Schraube Mutter – Gewindebereich
Mutter Festigkeitsklasse Gewindebereich Typ 1 1) Typ 2 1)
4 4.6 4.8 > M 16 > M 16
4.6 4.8 ≤ M 16
5 ≤ M 39
5.6 5.8 ≤ M 39
6 6.8 ≤ M 39 ≤ M 39
8 8.8 ≤ M 39 ≤ M 39 > M 16 ≤ M 39
10 10.9 ≤ M 39 ≤ M 39
12 12.9 ≤ M 39 ≤ M 16 ≤ M 39
1) Der Typ legt die erforderlichen Prüfkräfte in ISO 898-2 fest.
Anmerkung gemäß ISO 898-2: Im Allgemeinen können Muttern der höheren Festigkeitsklasse anstelle von Muttern der niedrigen Festigkeitsklasse verwendet werden. Dies ist
ratsam für eine Schraube-Mutter-Verbindung mit Belastungen oberhalb der Streckgrenze oder oberhalb der Prüfspannung.
Tabelle 4: Alternative Kennzeichnung der Festigkeitsklasse durch Symbole (Uhrzeigersystem)
Festigkeitsklasse 4 5 6 8 10 12 2)
Kennzeichnung
2) Der Kennzeichnungspunkt kann nicht durch das Herstellerzeichen ersetzt werden.
Muttern mit Nennhöhe ≥ 0,5 D < 0,8 D
Für Muttern mit Nennhöhe ≥ 0,5 D < 0,8 D, das sind z. B. Muttern nach ISO 4035, ISO 8675 und DIN 439-2, ist
die Kennzeichnung eine Zahl mit voran gesetzter „0“, z. B. (05 = 1/100 der Prüfspannung in N/mm²).
Die vorgesetzte 0 zeigt an, dass Muttern dieser Gruppe die Kraft einer Schraube wegen geringer Bauhöhe
nicht oder nur eingeschränkt aufnehmen können. 05
Kennzeichnung: Sechskantmuttern dieser Gruppe sind ab einem Gewindedurchmesser ≥ M 5 mit dem
Herstellerzeichen und der Festigkeitsklasse zu kennzeichnen. 05
Niedrige Muttern ohne festgelegte Prüfkräfte
Für niedrige Mutter, meist mit einer Nennhöhe < 0,5D, wie z. B. Muttern nach DIN 936, ergibt die Kennzeichnung 1/10
der Mindesthärte nach Vickers, z. B. 22 H (=220 HV).
In diese Gruppe fallen Muttern für leichte Verbindungen bzw. Befestigungen ohne festgelegte Belastungswerte.
Die Härteklassen für diese Muttern sind in DIN 267-24 festgelegt. 22 H
Kennzeichnung: Muttern der Härteklasse 22H sind ab einem Gewindedurchmesser ≥ M 5 mit der
Härteklasse zu kennzeichnen. 22 H
TI/2019.10/DE
TI-233